Was ich durch ein Intuitive Pädagogik – Seminar erleben konnte

  • Manchmal kommen wir immer wieder in Schwierigkeiten bei der Arbeit, in der Familie, mit den Kindern die sich irgendwie ähneln. Und wir haben den Eindruck keinen Schritt weiter zu kommen, oder sind nicht in der Lage die Situation mal anders anzugehen.
  • Jeder Mensch weiß, dass sich in unserer Gesellschaft und in unserem Schulsystem viel ändern müsste, aber irgendwie wird nur Flickschusterei betrieben.
  • Die weltpolitischen Probleme sind immens, aber keiner weiß, wer sie lösen soll und wie. Jeder schiebt den schwarzen Peter dem anderen zu.
  • Es gibt hunderte gute Ideen und Ansätze, private Schulgründungen, Umweltinitiativen, neu gegründete Gemeinschaften, die neue Wege gehen. Manche von ihnen sind erfolgreich und tragen ihre Ideen nach außen, andere Scheitern aus verschiedenen Gründen.

 

Einer dieser Gründe ist, dass die meisten von uns keine eigene Erfahrung damit haben, wie es anders gehen soll und so stoßen wir immer wieder an Grenzen. Vor allem an die eigenen persönlichen Grenzen. Aber auch Prägungen und Glaubenssätze, die erst mal entdeckt, erspürt, hinterfragt und letztlich neu gestaltet werden müssen.

So, und jetzt komme ich zu mir persönlich. Im Jahr 2017 habe ich 3-mal vier Tage intensiv „Intuitive Pädagogik“ erlebt und ich bin an meine eigenen Grenzen und Prägungen gestoßen. Intuitive Pädagogik ist eine Schulung, die nicht dazu gedacht ist zu lernen wie man mit Kindern umgehen kann, sondern es ist eine Erwachsenenschulung. Eine Schulung unserer selbst. Das passiert mit verschiedenen Methoden: ein großer Bestandteil davon ist das Spielen, Gespräche, Gesprächsübungen, Malen und Singen.

 

Ein paar Beispiele:

  • Beim Malen hatte ich immer wieder den Gedanken, die Künstlerin, die uns angeleitet hat, kommt irgendwann und sagt was zu meinen Bildern. Genau das hat sie bewusst nicht getan, aber bei mir kamen Erinnerungen hoch, wie ich mich schon in der ersten Klasse an meinen Kunstlehrer angepasst habe. Ich habe durchschaut, was er schön findet und konnte dank meiner künstlerischen Begabung genauso arbeiten, damit ich gute Noten bekomme.
  • An einem Nachmittag war nicht mehr so sonderlich aufnahmebereit. Ich beklagte mich bei einem der Seminarleiter, dass die Mittagspause zu kurz ist. Dann sagte der: „dann mach doch heute Nachmittag eine Pause.“ Ich war verwundert und entgegnete: „aber dann verpasst ich doch was.“ Er war sich sicher dass ich nichts verpassen werde. Etwas ungläubig ging ich in die Mittagspause, schlief 1 Stunde, konnte danach vor lauter Trägheit nicht aufstehen und blieb nochmal 1 Stunde liegen. Nachdem ich mich dann hoch gequält habe ging ich noch spazieren und einkaufen. Nach 5 Stunden hatte ich zwei Übungseinheiten ausfallen lassen und tauchte zum Abendessen gut erholt wieder auf und konnte an der abendlichen Runde teilnehmen. Und was war der Effekt? Ich hatte nicht wirklich das Gefühl das ich was verpasst hatte. Ich hab mir von den Anderen erzählen lassen, was sie gemacht haben, aber das hat mich wenig berührt. Im Gegenteil, ich hatte den Eindruck an diesem Nachmittag konnte sich was setzen und ich habe vom Rest des Seminars sehr viel mehr mitgenommen, als wenn ich bei allen Übungen dabei gewesen wäre
  • Und jetzt noch ein letztes Beispiel, wo es für mich auch noch ein wichtiges Aha-Erlebnis gab. Wir spielten ein Spiel im Kreis, wo jeder Teilnehmer in einer festgelegten Reihenfolge mit den Füßen auf den Boden stampfen sollte. Eigentlich ganz einfach, wenn man bei den anderen zuschaut, aber schwierig, wenn man selbst an der Reihe ist. Teil dieser Spiele ist auch immer zwischendrin oder am Ende zu besprechen was bei den Menschen passiert, wie verschieden jeder dieser Aufgabe bewältigt, oder wie es sich anfühlt, wenn es nicht klappt. Und das Aha-Erlebnis dabei war bei mir, es hilft den Leuten nicht, wenn wir ihnen sagen oder zeigen, welcher Fuß jetzt dran ist. Jeder Mensch braucht die Zeit diese Aufgabe für sich zu lösen um seine eigene Herangehensweise zu finden, und diese Zeit muss ihm gegeben werden. Von den Seminarleitern habe ich die Bestätigung bekommen, dass das generell so ist. Ich war so erleichtert, weil ich so oft schon darum kämpfen musste meine eigenen Erfahrungen machen zu wollen, es selbst zu probieren, Fehler machen zu dürfen oder keine Ratschläge haben zu wollen.

So, und was bringt mir das alles jetzt? Ganz einfach: ich kann jetzt in manchen schwierigen Situationen lockerer, reflektierter und offener damit umgehen. Z.B. wenn meine Kinder morgens nicht in die Schule gehen wollen, wenn ich mich für meine Bedürfniss einsetze, oder wenn ich bewertet werde.

Und genau das braucht es. So kommen wir allmählich aus unseren Gewohnheiten, unseren Glaubenssätzen und aus festgefahrenen Strukturen heraus. So kommen wir auch in die Lage um die Ecke zu denken, Dinge neu anzugehen, offen für wirklich Neues zu werden. Weil wir genau diese Fähigkeiten brauchen, um die Probleme von heute anzugehen.

Elisabeth Kuveke