Gehört werden, statt überzeugt!

Diese Woche habe ich eine Petition unterzeichnet, in der das Wort Ermächtigungsgesetz vorkam.

Trotz vorheriger Recherchen konnte ich nicht eindeutig herausfinden, wer der Petent ist, welche Werte er vertritt, da ich aber nichts negativ Auffälliges gefunden habe, habe ich unterschrieben.

Später habe ich mich geärgert, dass ich mich nicht ausführlicher mit der Sache beschäftigt habe.

Mir war wohl klar, dass hier kein Gesetz geschaffen wird, das mit dem 3. Reich vergleichbar ist, auch wenn das manche Menschen sagen, aber mir war auch nicht ganz klar, warum hier so schnell ein Gesetz verabschiedet werden muss, das sehr umstritten ist.

 

Vielleicht bin ich hier einer Organisation auf den Leim gegangen, der ich eigentlich nicht folgen möchte. Erst Tage später habe ich festgestellt, das ich hier bei Gendergegnern gelandet bin. Aber genau darin liegt das Problem. In Eile, in diesem Fall von der Politik und auch von mir selbst, werden Dinge entschieden, die nicht gut durchdacht sind und die keinen oder einen zu kurzen Diskurs zulassen, aber dieser ist unerlässlich, wenn Entscheidungen von sehr Vielen getragen werden sollen.

 

Zur Zeit heißt es oft, wir müssen mehr Aufklärung betreiben um bestimmten Kreisen keinen Raum zu geben oder deren Argumente zu entkräften. Das Problem darin ist, dass Aufklärung eine einseitige Kommunikation ist. Nur einer spricht oder schreibt, er möchte, dass ihm zugehört wird. Das Zuhören findet dabei nur auf einer Seite statt. Dabei entstehen zwei Probleme: 1. Der Sprecher wird evtl. nicht erfahren, was der Zuhörer wirklich denkt, er wird vermutlich auch nicht erfahren, ob er die Meinung des Zuhörers wirklich kennt oder verstanden hat. Und 2. weiß der Sprecher auch nicht, ob er die Gefühle, Sorgen oder Bedürfnisse des anderen kennt, wieso er vielleicht zu dieser Meinung gekommen ist.

Das heißt der der aufgeklärt werden soll wird eigentlich belehrt und dagegen wird sich dieser nur noch stärker wehren, weil er nicht gehört wird.

 

Ein kleines Beispiel, bei dem ich von diesem Problem selbst betroffen bin.

Bevor ich Kinder hatte, hatte ich eigentlich keine großen Bedenken gegen Impfungen, ich war eher verwundert, dass das Leute nicht tun. Als ich dann selbst Kinder bekam, musste ich mich mit der Thematik beschäftigen und bin auf Informationen gestoßen, die mich aufhorchen ließen.

Jetzt denken vielleicht manche Leser, naja, sie hat halt bei den Falschen gelesen. Das kann niemand so genau wissen, ich habe sehr wohl gesehen, dass es da sehr unterschiedliche Strömungen gibt und habe so lange gesucht, bis ich bei Experten gelandet bin, denen ich vertraue. Ich vertraue ihnen, weil sie 1. vom Fach sind, in dem Fall Mediziner, und 2. weil sie unaufgeregt, seriös aber engagiert auftreten.

Gleichzeitig habe ich verschiedene Reportagen über die Pharmaindustrie gesehen und mich generell viel mit dem Umgang mit Krankheit beschäftigt. Dabei bin zu dem Schluss gekommen, es ist sehr wichtig kritisch und informiert zu sein,  sich um die eigene Gesundheit in erster Linie erst mal selbst zu kümmern, dass es eine sehr gute Naturheilkunde gibt der man vertrauen kann und dass es eine sehr weit entwickelte Medizin gibt, die in vielen Fällen sehr gut helfen kann, z.B. bei Notfällen, was es früher so nicht gab, die aber ihre Grenzen hat, die sie selbst aber teilweise nicht wahrhaben will. Ich persönlich würde mir wünschen, dass beide Richtungen noch viel mehr miteinander arbeiten können statt sich ständig voneinander abzugrenzen.

So, ich habe also nach langen Recherchen entschieden, dass man mit den vielen Impfungen die Kinder heutzutage bekommen sollen sehr vorsichtig sein sollte.

 

Jetzt wurde aber das Masernschutzgesetz verabschiedet, was bei mir genau das Problem auslöst, was ich vorher beschrieben habe. Ich werde nicht gehört, mein Wissen, meine Meinung, meine Überlegungen scheinen hinfällig zu sein. Wenn ich an Verantwortliche (Politiker und Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes) schreibe passiert genau das, was ich auch oben beschrieben habe, man versucht mich mit Fakten aufzuklären, dass ich aber auch Fakten habe, die nicht erfunden sind, interessiert niemanden. 

 

Natürlich könnte man sagen, naja, so ist eben Demokratie. Das ist zwar richtig, aber genau darin liegen auch die Grenzen in der Demokratie so wie wir sie bis jetzt noch leben. Wenn Entscheidungen getroffen werden, die von sehr vielen nicht mitgetragen werden können, dann fängt es irgendwann an zu brodeln. Für mich ist das, das eindeutige Zeichen, was ich seit vielen Jahren beobachtet habe: unserer Demokratie bedarf einer Weiterentwicklung.

 

Im Kleinen lernen, üben und praktizieren wir das schon seit 2 Jahren in der Initiative für leidenschaftliches Lernen, in der Regionalgruppe Ludwigsburg von Pioneers of Change und im Lenkungsrat des Naturspielraum Wests und machen spannende Erfahrungen damit.

 

Elisabeth Kuveke, November 2020